Sonntag, 30. April 2017

Papst Pius V., Retter Europas vor der Herrschaft der Türken

Grab des hl. Papstes Pius V., Capella Sistina, S. Maria Maggiore, Rom



Von armen Eltern stammend, kam Antonius Ghislieri 1504 in der Nähe von Alexandria in der Lombardei zur Welt. Mit 16 Jahren trat er in den Orden ein und nahm den Namen Michael an. Seine Studien absolvierte er in Bologna. 1528 empfing er die Priesterweihe. Als Lektor dozierte er Theologie und wurde mehrmals zum Prior gewählt.

1551 rief ihn Papst Julius III. nach Rom und ernannte ihn zum Generalkommissar der Römischen Inquisition. Papst Paul IV. ernannte ihn zum Bischof von Nepi und Sutri (1556). Er wurde Kardinal (1557) und übernahm 1560 das Bistum Mondovi in Piemont.

Nicht aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen oder durch einflussreiche Fürsten, sondern allein durch seinen apostolischen Eifer für die Kirche wurde er vor allem auf Betreiben des heiligen Karl Borromäus am 7. Januar 1566 zum Papst gewählt. Er gab sich den Namen Pius V. Als Papst lebte er weiterhin wie ein Ordensmann innerhalb der Paläste der Römischen Kurie und widmete sich ganz dem Heil der Menschen und der Reform der Kirche. Er verteidigte den Glauben, sorgte für seine Verbreitung und führte die Reformdekrete des Trienter Konzils durch.

Von Grund auf reformierte er die Römische Kurie; veröffentlichte den Römischen Katechismus (1566) und förderte die gründliche Ausbildung des Klerus, indem er in den Seminaren vor allem die Theologie des heiligen Thomas von Aquin einführte. Ihn erklärte er 1567 zum "doctor angelicus" und zum Kirchenlehrer. Er förderte die Herausgabe der Werke des Thomas (Piana) und sorgte sich um die Einheit und Erneuerung der Liturgie und die Herausgabe des Römischen Breviers (1568) und des Römischen Messbuches (1570), Bücher, die 400 Jahre lang in Gebrauch bleiben sollten. Um die Einheit von Ost- und Westkirche im überlieferten Glaubensgut zu betonen, zeichnete Papst Pius V. je vier große Gestalten beider Kirchen durch den liturgischen Titel "Kirchenlehrer" aus.

Mit allen Kräften und Mitteln widerstand er den Feinden des Glaubens. Daran erinnern die Schiffsflotte, die er mit Hilfe Spaniens und Venedigs gegen die Türken zusammenstellen ließ, und der Sieg der Flotte bei Lepanto am 7. Oktober 1571. Er hatte die Christenheit aufgerufen, im Rosenkranzgebet den Schutz der Gottesmutter zu erflehen, um die Gefahr des Islam vom christlichen Abendland abzuwenden. So wurde er zum besonderen Förderer des Rosenkranzgebetes, dessen Form er 1569 selbst festgelegt hatte. Aufgrund des Sieges bei Lepanto, führte er 1572 das Fest der Heiligen Mutter vom Rosenkranz ein.


Statue des hl. Papstes Pius V., S. Maria Maggiore, Rom


Pius V. starb am 1. Mai 1572 in Rom. Papst Clemens XI. hat ihn am 22. Mai 1712 heilig gesprochen. Sein Grab wird in der Basilika S. Maria Maggiore in Rom verehrt.
Quelle: Noviziat der Dominikaner

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